Der Bruder, der hier dankenswerterweise unsere Fragen beantwortet, möchte nicht öffentlich als Freimaurer erkannt werden.
Wir nennen das „in Deckung sein“. Die Gründe dafür sind vielschichtig. In diesem Fall möchte der Bruder aus beruflichen Gründen nicht namentlich oder mit einem Foto erscheinen, da sich bis heute Vorurteile gegen die Freimaurerei halten.
„Für mich hat etwas Großartiges begonnen, ein neuer Abschnitt von der Aufnahme in der
Freimaurerei bis ans Ende aller Zeiten“
Wie bist du zur Freimaurerei gekommen?
Mein Bruder, also mein leiblicher Bruder sagte mir in einem Gespräch, dass es auch heute noch Freimaurer gibt. Das konnte ich zunächst erst einmal gar nicht glauben. Ich dachte bei den Freimaurern handelt es sich um ein Relikt aus der Vergangenheit. Ein Blick ins Internet sollte mich eines Besseren belehren. Ohne große Suche bin ich auf die Loge in Hildesheim getroffen. Dort begann am 26.01.2017 der Weg meiner Suche.
Was war zu Beginn der Suche prägend für dich?
Bei den Gästeabenden gibt es ein sogenanntes Kerzengespräch, was für mich eine ganz neue Art des Austausches war. Dem Gästeabend einmal im Monat fieberte ich immer sehnsüchtig entgegen und die Inhalte beschäftigten mich damals wie heute noch tagelang.
Was gefällt dir bei den Freimaurern?
Mir gefällt besonders der Zusammenhalt und der Gedanke von Brüderlichkeit. Darüber hinaus macht mir aber auch das Selbststudium sehr viel Freude und bringt mir jeden Tag etwas mehr Licht ins Dunkel. Diese Arbeit am rauen Stein ist der Kern der Freimaurerei für mich. Es gibt bei jedem Treffen etwas zu entdecken und es entsteht langsam ein immer größer werdendes Bauwerk.
Worüber wird in der Loge gesprochen?
Das ist nicht mit einem Satz gesagt. Es ist einfacher zu sagen worüber ich nicht in der Loge spreche und das ist Religion, Politik und Fußball.
Für wen ist Freimaurerei etwas?
Für jeden Menschen der frei ist und einen guten Ruf hat. Aber darüber hinaus sollte grundsätzlich Interesse sein, sich mit sich selbst zu beschäftigen um ein besserer Mensch zu werden. Grundsätzlich würde ich das erst einmal nicht einschränken, ein Gästeabend und ein anschließendes Gespräch gibt dem Gast Aufschluss ob die Freimaurerei etwas bereicherndes für sein Leben darstellen könnte.
Was rätst du einem interessierten Menschen?
Einen Gästeabend besuchen oder einen Spaziergang mit mir oder einem der Brüder zu machen. Bei einem Gespräch können dann meistens die brennendsten Fragen besprochen und oft auch beantwortet werden.